Als sowjetische Raketenspezialisten im Jahr 1945 die erste V-2 inspizierten, war ihnen klar: die eigene Raketentechnik hinkte der deutschen Entwicklung um Jahre hinterher. Die Abwürfe der beiden amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki legten die Richtung fest: Entwicklung eine eigenen Atombombe und einer geeigneten Trägerrakete. In Bleicherode/Thüringen wurden aus vorhandenen Teilen A-4-Raketen zusammengebaut und deren Funktionsweise studiert. Die Rakete R-1 war noch ein originalgetreuer A-4-Nachbau, aber mit sowjetischen Materialien. Die Rakete R-2 war hingegen bereits eine eigenständige Konstruktion mit einer Reichweite von ca. 600 km. Erste Entwicklungen in Richtung einer friedlichen Nutzung der Raketentechnik – und damit von Raketen für die Raumfahrt – begannen mit geophysikalischen Raketen auf der Basis der R-1. Diese ersten – spannenden wie schwierigen – Jahre sind Inhalt dieses Buches.
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